FAQ zur Lizenzierung von Microsoft SQL Server 2022

Bild zum Beitrag: FAQ zur Lizenzierung von Microsoft SQL Server 2022
In diesem FAQ geben wir Antworten auf häufige Fragen zur Lizenzierung von Microsoft SQL Server 2022. Vorgängerversionen werden ebenfalls behandelt.
Aktualisiert am Montag, 27. Februar 2023

Welche Editionen werden in diesem FAQ behandelt?

Wir behandeln die Lizenzierung von SQL Server 2022 Standard, SQL Server 2019 Standard, SQL Server 2017 Standard, SQL Server 2022 Enterprise, SQL Server 2019 Enterprise und SQL Server 2017 Enterprise. Die Lizenzierung der Versionen ist weitgehend identisch.

Wie wird SQL Server verkauft?

Es gibt unterschiedliche Beschaffungswege. Die Kauflizenz erhalten Sie, nach der Abschaffung des Open License Programms, über CSP oder als OEM-Version. Mit Open Value Volumenlizenzen oder CSP Subscriptions erhalten Sie zusätzliche Rechte, wie Maximum Virtualization.

Benötigt man spezielle Lizenzen für SQL Server for Linux?

Nein. SQL Server Lizenzen berechtigen zur Installation und Nutzung auf Windows und auf Linux Plattformen.

Wie lizenziert man den SQL Server in VMs und Containern?

Die Lizenzierung unterscheidet sich je nach gewählter Lizenzart:

  • Core-Lizenzierung:
    Hier wird der SQL Server wird nach der Anzahl der virtuellen Prozessorkerne (vCores) lizenziert. Für die vCore-Lizenzierung wird immer eine aktive Software Assurance (SA) oder CSP Subscription benötigt.

  • Server-/CAL-Lizenzierung:
    Für jeden virtualisierten SQL-Server wird eine Serverlizenz benötigt. Zugriffe müssen mit CALs lizenziert werden. Software Assurance bietet sich hier an, wenn Sie weitere Vorteile nutzen möchten (u.a. Lizenzmobilität).

Die Lizenzierung nach der Prozessoranzahl des Hosts heißt beim SQL Server auch Maximum Virtualization und ist nur mit aktiver Software Assurance oder CSP Subscriptions möglich.

Benötigt man immer Software Assurance (SA) für die Lizenzierung virtueller Umgebungen?

Seit der Einführung von SQL Server 2022 ist für die Core-Lizenzierung von virtuellen Umgebungen immer Software Assurance (SA) oder eine CSP Subscription erforderlich. Mit der Server/CAL-Lizenzierung können virtuelle Umgebungen auch ohne SA lizenziert werden. In diesem Fall müssen jedoch auch die Zugriffe mit Zugriffslizenzen (CALs) lizenziert werden.

Welche Lizenzmodelle gibt es?

Es gibt zwei Lizenzmodelle und eine Sonderform:

|SQL Server Editionen und verfügbare Lizenzmodelle| |:---|:---:|:---:| |Lizenzmodell|Standard|Enterprise| |Server/CAL|✓|–| |Cores|✓|✓| |OEM|✓|–|

Was bedeutet Server/CAL Lizenzierung?

Bei der Server/CAL Lizenzierung wird jeder Server (physisch oder virtuell) auf dem SQL Server Instanzen ausgeführt werden und jeder zugreifende Client lizenziert. Es gib zwei Arten von CAL (Client Access License). Eine User CAL berechtigt einen Benutzer zur Nutzung aller SQL Server. Eine Device CAL berechtigt ein Gerät (Rechner, Notebook, Sensor, Scanner etc.) zur Nutzung aller SQL Server.

  • Jeder Server, auf dem SQL Server ausgeführt wird, benötigt eine SQL Server Lizenz.
  • Jeder zugreifende Benutzer und/oder jedes zugreifende Gerät benötigt eine Zugriffslizenz. Die Lizenzen heißen SQL Server User CAL und SQL Server Device CAL.
  • Zugriffslizenzen (CALs) erlauben die Nutzung mehrerer lizenzierter SQL Server für den lizenzierten Benutzer oder das lizenzierte Gerät.

Sind CALs versionsgebunden?

Ja. Die CAL-Version muss gleich oder höher sein, als die des genutzten Servers. Mit einer SQL Server 2022 CAL darf man auf SQL Server 2022 und älter zugreifen. Mit einer SQL Server 2019 CAL darf man auf SQL Server 2019 und älter zugreifen. Die Nutzung von SQL Server 2022 mit einer 2019er CAL ist nicht erlaubt.

Was bedeutet Core Lizenzierung?

Bei Core-Lizenzierung werden Prozessorkerne (Cores, vCores, Hardware Threads) des Servers (Betriebssystem-Instanz) lizenziert, auf dem SQL Server Instanzen ausgeführt werden. Zugriffe müssen nicht lizenziert werden. Eine SQL Server Core Lizenz deckt immer zwei Prozessorkerne ab. Es müssen mindestens 4 Cores pro Server lizenziert werden, auch wenn weniger als 4 Cores vorhanden sind.

  • Bei Core-basierter Lizenzierung werden keine Zugriffslizenzen benötigt.
  • Es müssen mindestens 4 Cores pro Server lizenziert werden, auch wenn weniger als 4 Cores vorhanden sind bzw. zugewiesen wurden (bei vCores).

Welche Vorteile bietet Software Assurance (SA)?

SA bietet nicht nur kostenlose Updates. SA bietet auch:

Die meisten SA-Vorteile erhalten Sie auch mit den CSP Subscriptions.

Was sind CSP Subscriptions?

CSP Subscriptions enthalten keine dauerhafte SQL Server Lizenz. Dafür erhalten Sie während der Laufzeit der Mietlizenz nicht nur kostenlose Updates und Support, sondern auch Zugriff auf fast die selben Vorteile wie mit SA. Unter anderem erhalten Sie die Rechte für Failover Server und unbegrenzte Lizenzierung.

Was bedeutet unbegrenzte Virtualisierung?

Bei Core-basierter Lizenzierung gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Lizenzierung nach VM oder Container: Für jeden virtuellen Prozessor (vCore/Hardware-Thread) einer VM oder eines Containers, muss eine SQL Server Core Lizenz gekauft werden. Minimum pro VM/Container sind 4 Core-Lizenzen. Die Lizenz muss über aktive SA verfügen oder als CSP Subscription gekauft werden.
  • Lizenzierung nach Prozessoren des Hosts (Full Capacity Licensing): Bei der Host-basierten Core-Lizenzierung werden alle physischen Prozessorkerne des Virtualisierungshosts lizenziert. Auch hier gilt das 4-Core-Minimum. Damit dürfen beliebig viele virtuelle Maschinen und Container auf diesem Host SQL Server ausführen. Diese Option ist ein SA Vorteil, erfordert aktive Software Assurance oder eine CSP Subscription und ist nur für SQL Server Enterprise Edition verfügbar. Full Capacity Licensing eignet sich für Rechenzentren mit einem hohen Virtualisierungsgrad und dynamischer Bereitstellung von SQL Server Ressourcen. Werden ganze Server-Custer nach Full Capacity lizenziert, wird vollständige Lizenzmobilität erreicht. SQL Server können im Cluster beliebig zwischen Nodes (Virtualisierungshosts) verschoben werden.

Was bedeutet Lizenzmobilität

Eine SQL Server Lizenz darf frühestens nach 90 Tagen einem neuen Server innerhalb der Server-Farm zugeordnet werden. Die Übertragung auf Hoster und Public Clouds ist niemals erlaubt. Das 90-Tage Limit gilt allerdings nicht bei permanentem HW-Ausfall.

SQL Server erhält über SA Lizenzmobilität. Damit können SQL Server innerhalb einer Server-Farm beliebig verschoben werden. Ebenfalls gestattet ist die Übertragung auf Hoster und Public Clouds, allerdings nur einmal innerhalb von 90 Tagen. Mit CSP Subscriptions erhalten Sie ebenfalls die Rechte zur Lizenzmobilität.

Mit SA gilt:

  • SQL Server dürfen innerhalb der eigenen Server-Farm beliebig oft verschoben werden. Hinweis: Andere Lizenzierungsregeln wie Anzahl der Cores etc. müssen dabei selbstverständlich beachtet werden.
  • SQL Server dürfen zwischen externen Hostern und Public Clouds alle 90 Tage verschoben werden.

Wie werden Failover Server lizenziert?

Fällt ein entsprechend konfigurierter SQL Server aus, kann eine Failover Server die Arbeit übernehmen. Jeder lizenzierte SQL Server mit aktiver SA oder CSP Subscription berechtigt zur Installation eines passiven Failover Servers.

  • Failover Server müssen mit "not readable" konfiguriert werden.
  • Failover Server dürfen keine Daten zur Verfügung stellen (keine Reports, keine Backups etc.).
  • Der aktive Server muss mit SA abgedeckt sein.
  • Pro aktivem Server mit SA darf genau ein Failover Server bis zur lizenzierten Kapazität des aktiven Servers installiert werden.

Hinweis: Ist der aktive Server nicht mit SA ausgestattet oder die CSP Subscription abgelaufen, muss der Failover Server kostenpflichtig lizenziert werden.

Wo erhalte ich weitere Informationen?

Ausführliche Informationen zur Lizenzierung und Beschaffung von Microsoft SQL Server finden Sie auf unserer Seite SQL Server Lizenzierung.

Letzte Aktualisierung am: 27.02.2023

Haben Sie Fragen?