Windows Server mit LTSC und ohne SAC

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Der Long-Term Servicing Channel (LTSC) bleibt bei Windows Server 2022 unverändert erhalten. Allerdings ist der Semi-Annual Channel (SAC) nur noch in Azure Stack HCI verfügbar. Dort konzentrieren sich halbjährliche Updates auf Container und Microservices wie Azure Kubernetes Services.
Aktualisiert am Freitag, 28. Oktober 2022

Was ist LTSC?

Long-Term Servicing Channel (LTSC) wurde mit Windows Server 2016 eingeführt und beschreibt die Release-Zyklen neuer Windows Server Versionen. Unausgesprochen gab es LTSC schon immer. Jedes Windows Server Major Release war de facto ein LTSC Release. Microsoft veröffentlicht eine neue Server-Version, Sie kaufen eine neue Lizenz (mit SA ist das Update kostenlos) und aktualisieren Ihren Server. Das kennen Sie seit über 20 Jahren und so ist es auch heute noch beim neusten Windows Server 2022.

LTSC Releases enthalten den kompletten Windows Server Funktionsumfang, also Core, Nano Server und Desktop.

Bisher haben wir nur von Major Releases gesprochen. Das sind große, kostenpflichtige Upgrades. Es gibt im LTSC allerdings auch kleine Updates bzw. Patches. Die spielen Sie als Administrator regelmäßig ein und schließen Sicherheitslücken, verbessern die Stabilität und beseitigen Fehler. Auch das kennen Sie seit über 20 Jahren, falls es Ihr Alter zulässt.

Mainstream und Extended Support

Updates und Patches werden im Rahmen des Mainstream Supports (fünf Jahre) und Extended Supports (weitere fünf Jahre) ausgeliefert. Nach spätestens 10 Jahren erreichen Windows Server 2016, Windows Server 2019 und Windows Server 2022 de facto End of Life (EOL).

Fragen Sie sich, weshalb Microsoft den Begriff Long-Term Servicing Channel überhaupt eingeführt hat? Die Antwort erhalten Sie im nächsten Abschnitt.

Was ist SAC?

SAC steht für Semi-Annual Channel (halbjährlicher Kanal) und wurde wie LTSC mit Windows Server 2016 eingeführt. SAC beschreibt ebenfalls neue Windows Server Versionen. Wie der Name vermuten lässt, sind diese jedoch nicht langfristiger Natur, sondern halbjährlich. Im SAC erscheint ca. zweimal jährlich ein neues Release und im LTSC etwa alle drei Jahre.

Windows Server LTSC und Windows Server SAC befinden sich in unterschiedlichen Release-Kanälen. Sie müssen sich für den Betrieb einer LTSC oder einer SAC Version entscheiden. Zwischen Release-Kanälen können Sie nicht mehr wechseln.

SAC Releases enthalten nur Core für Container Host und Image and Nano Server Container Image. Sie enthalten keinen Windows Server Desktop.

Einsatzszenarien für LTSC- und SAC-Versionen

Windows Server LTSC-Versionen sind für den Betrieb von traditionellen Systemen und mäßig virtualisierten Infrastrukturen vorgesehen. Beispiele für traditionelle Systeme sind Exchange, SQL-Server, SAP, Fileserver, Printserver und Domain Controller. Bei diesen Systemen kommt es auf Kontinuität an. Die Update-Zyklen sind typischerweise lang. Diese Systeme werden, abgesehen von Sicherheitsupdates und Bugfixes, oft 5 bis 10 Jahre in einer Version betrieben. Manche Print- und Fileserver fristen Ihr Dasein sogar weit über 10 Jahre hinaus, irgendwo in einer verstaubten Ecke im Serverraum.

Windows Server SAC-Versionen sind für den Aufbau hyperkonvergenter Infrastrukturen (Hyperconverged Infrastructure, HCI) vorgesehen. Eine HCI ist ein virtuelles Rechenzentrum mit mindestens diesen Komponenten: Virtualized Computing (Hypervisor), Software-defined Storage (SDS) und Virtualized Networking/Software-defined Networking.

Der Semi-Annual Channel (SAC) ist ab Windows Server Version 2022 nur noch in Azure Stack HCI enthalten. Gerne erstelle ich Ihnen ein Angebot und unterstütze Sie bei der Einrichtung des optimalen Azure Plans.

Windows Server 2019

Für Windows Server 2019 und Windows Server 2016 sind LTSC und SAC verfügbar; SAC allerdings nur für Kunden mit aktiver Software Assurance (SA).

Weitere Informationen

Preise und Informationen finden Sie auf unseren Windows Server Seiten.

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